July 14, 2025

Von der Idee zum Symbol: Die Entstehung unserer Wortmarke

Lesezeit: 
12 Minuten
Bastian Sonneborn

Ein Schriftzug kann mehr sein als nur Buchstaben – er ist die Stimme einer Marke. In diesem Beitrag beschreiben wir, wie wir aus einer typografischen Idee eine starke Wortmarke für unsere Werbeagentur in Niederlaasphe geformt haben.

Briefing und Analyse
Alles beginnt mit der Frage: Was soll unsere Wortmarke aussagen? In einem Meeting haben wir gemeinsam definiert, welche Werte und Eigenschaften unsere Agentur verkörpert. Modernität, Verlässlichkeit und Kreativität standen ganz oben auf der Liste. Außerdem haben wir das Wettbewerbsumfeld geprüft: Welche Logos/Wortmarken setzen andere Agenturen ein, und wo können wir uns klar abheben? Aus dieser Analyse leiteten wir konkrete Designziele ab:
Klarheit: Der Schriftzug muss auch in kleinen Skalierungen lesbar und praktikabel sein und in verschiedenen Anwendungsbereichen (z. B. Social-Media-Icons oder Visitenkarte) lesbar bleiben.
Einzigartigkeit: Typografische Eigenheiten sollen das Logo unverwechselbar machen. Dabei sind manchmal kleine Details ausreichend, die eine Wortmarke herausstechen lassen.
Flexibilität: Variationen der Wortmarke sollten definiert und erstellt werden, damit die Wortmarke für unterschiedliche Nutzungskontexte geeignet ist und stets über die volle Lesbarkeit verfügt.

Erste Ideen
Um schnell verschiedene Eindrücke zu sammeln, haben wir verschiedene Schriftarten verwendet, um einzuschätzen, was für die Gestaltung unserer Wortmarke in Frage kommt und was nicht. In dieser Phase geht es weniger um Perfektion als um Ideenvielfalt:
Serifen vs. serifenlos: Wie wirkt eine feine Serifenschrift im Vergleich zu einer geradlinigen Sans-Variante?
Strichstärken: Soll der Kontrast zwischen dünnen und dicken Linien klassisch oder dezent ausfallen?
Proportionen: Breite vs. schmale Buchstaben – welches Gefühl vermittelt jede Variante?

Wir nutzen in unserer Agentur die Online-Plattform Figma, auf die jeder Mitarbeiter Zugriff hat und Ideen sowie Entwürfe teilen, kommentieren und gemeinsam weiterentwickeln kann – ein ideales Tool zur effizienten Projektkoordination. Für unsere Wortmarke haben wir uns für die Kombination der Schriftarten „Sinistre“ und „Montserrat“ entschieden: Sinistre besticht durch markante, filigrane Formen mit leicht mittelalterlichem Flair, Montserrat überzeugt mit moderner, geometrisch klarer und zugleich freundlicher Anmutung. Diese Gegenüberstellung schafft einen Spannungsbogen zwischen Kontrast, Charakter, Modernität und Lesbarkeit und bietet einen ersten Ausgangspunkt für eine einzigartige
Wortmarke.

Der Gestaltungsprozess zur Wormarke von „espresso“

Ausgehend von diesem ersten, schnellen Entwurf ergab sich die Frage, ob eine Fusion der beiden Schriftarten überhaupt möglich ist und wenn ja–wie genau? Uns gefiel die gleichmäßige Strichstärke, geometrische Ausrichtung und Charackter von Montserrat mehr als eine filigrane Schrift, die speziell bei kleinen Skalierungen Probleme mit sich bringt. Also entschieden wir uns dazu Montserrat als Basis zu nehmen und die Fusion von Montserrat und Sinistre mit Montserrat als Basis aufzubauen. Im laufenden Prozess wurde mehr und mehr klar, dass es die richtige Entscheidung war.
Als nächsten Schritt haben wir die Serifen von Sinistre aufgegriffen und weitere Überlegungungen getestet und auf Montserrat übertragen:

Die Übertragung einzelner Serifen-Elemente auf Montserrat war zunächst ein spannender Ansatz, denn die Grundformen blieben nahezu unverändert. Um aber mehr Dynamik und Ausdruck in unsere Wortmarke zu bringen, mussten wir weitergehen: Die Basis an sich vermittelte noch nicht die volle Persönlichkeit von espresso. In der zweiten Runde hatten wir zunächst nur „p“ und „r“ mit Serifen versehen–das war uns aber nicht genug. Die Wortmarke sollte kreativ und überraschend sein, genau das, was wir von espresso transportieren möchten. Also machten wir uns daran, weitere Buchstaben zu überarbeiten und testeten dabei unterschiedliche Kombinationen:

Die starke Betonung der Buchstaben „p“ und „r“ im Stil von Sinistre gefiel uns sofort. So erhält der Schriftzug mehr Charakter, ohne dabei seine moderne, freundliche und geometrische Grundform einzubüßen. Mit weiteren Tests und Feinanpassungen haben wir diese Idee schrittweise weiterentwickelt, bis unsere finale Version stand.

Unsere Finale Wortmarke
Nach weiteren Meetings und Tests haben wir uns für eine klare, charakterstarke Variante entschieden ohne ergänzende Elemente. Die subtilen Modifikationen verleihen der Wortmarke espresso einen unverwechselbaren Charakter, der deutlich über Standard-Wortmarken hinausgeht und als einzigartiges Merkmal der Agentur fungiert.
Durch die Verbindung solider Grundformen mit liebevoll eingearbeiteten Details entsteht eine ausgewogene Spannung: Die Wortmarke wirkt modern und zeitlos zugleich, robust genug für den Einsatz auf Verpackungen und Logos, dabei aber filigran genug für hochwertige Printmedien. In ihrer Gesamterscheinung strahlt die Wortmarke Verlässlichkeit und Premiumanspruch aus, ohne distanziert zu wirken–vielmehr lädt die Wortmarke dazu ein, sich näher mit der Marke und der Agentur auseinanderzusetzen.

In weiteren Blogbeiträgen gehen wir noch stärker auf die Corporotate Identity und unser Corpotate Design ein und geben gerne eine tieferen Einblick in das, was espresso in der Gestaltung und Außenwirkung ausmacht.

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